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28.09.2011 – Frankenpost

Finanzen im Focus

Das Finanzamt Wunsiedel lässt seine Geschichte im 200. Jubiläumsjahr Revue passieren. Erich Schraml hat viel Historisches zusammengetragen, das ab dem 29. September in der Sparkasse gezeigt wird. Von Peggy Biczysko

Wunsiedel - Exakt 200 Jahre liegt es zurück, dass ein Amtmann seinen Dienst beim Rentamt Wunsiedel angetreten hat. Am 1. Oktober 1811 ist die Vorgänger-Verwaltung des Finanzamts offiziell installiert worden. Die Behörde in Wunsiedel unter der Leitung von Edith Löw-Eger nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, zurück in die Historie zu blicken. In zahlreichen Stunden hat sich der EDV-Verwalter des Hauses und Hobby-Historiker Erich Schraml in die Geschichte des Finanzamts gekniet und etliches zusammengetragen, das auch dem Laien aufschlussreich Einblick in eine sonst eher trockene Materie geben soll.

Neubau im Jahr 1903

Als 1811 besagter Amtmann zusammen mit vier Mitarbeitern die Steuern "eintreibt", liegen schon viele Jahre des Steuerwesens hinter der einstmaligen Kreisdirektion Wunsiedel. Bauern, Handwerker und andere Untertanen müssen im Mittelalter und Spätmittelalter Abgaben an Klöster, Städte und Grundherrn, meist Adelige, entrichten. Das Finanzamt Wunsiedel verfügt in seinen Anfangsjahren laut Erich Schraml noch über einen Speicher, in dem Naturalien wie Feldfrüchte als Abgaben gelagert werden. Wo jedoch der erste Sitz vor 200 Jahren ist - "darüber streiten sich die Geister", sagt Schraml. "Es muss jedoch im Umkreis der Spitalkirche und später in der alten Zuckerfabrik gewesen sein." Abgaben in Geldleistungen seien um das Jahr 1825 registriert.

Ehe das Rentamt am 1. Oktober 1811 in Wunsiedel eingerichtet wird, überlässt Napoleon dem verbündeten Bayern die Provinz Bayreuth. "Das war der erste Schritt zur Neuorganisation", weiß der historisch interessierte EDV-Verwalter. "Das Rentamt Wunsiedel umfasste im Prinzip alle Orte des heutigen Landkreises, allerdings ohne die Stadt Marktredwitz, die damals böhmisch-egrische Enklave war."

Ins Jahr 1828 reichen die Ursprünge der Grundsteuer zurück, wie Erich Schraml recherchiert hat. "Diese Steuer-Kataster waren die Vorläuferunterlagen für die heutige Einheitsbewertung." Gleichzeitig wird die offizielle Vermessung ins Leben gerufen; der Beamte sitzt im Rentamt.

Bevor 1910 die Einkommensteuer eingeführt wird, entsteht das neue Rentamts-Gebäude im Jahr 1903, in dem das Finanzamt noch heute beheimatet ist. "Vom 1. Oktober 1919 bis 9. Mai 1945, dem Ende des Zweiten Weltkriegs, bestand die Reichsfinanzverwaltung", erinnert Erich Schraml. Wenngleich die Amerikaner, die das Finanzamt kurzzeitig besetzen, alle Beamten aus der Nazi-Zeit entlassen, erkennen die Alliierten schnell, dass sie mit ungelernten Kräften hier nicht weiterkommen. "Also wurden fast alle wieder eingestellt", erzählt Schraml.

Einzug der Computer

Mitte der 60er-Jahre bereitet sich die Finanzbehörde auf eine neue Ära vor: die Automatisierung der Abläufe. "Bis dahin wurde alles handschriftlich oder mit der Schreibmaschine bearbeitet." Die ersten Lochkarten-Maschinen sind bis 1980 im Einsatz. Dann folgt Zug um Zug die Bildschirmarbeit. "Seit Anfang 2001 sind alle Finanzämter in Bayern mit PCs und Notebooks ausgestattet."

Was mit einem Amtmann und vier Mitarbeitern begonnen hat, wuchs sich aus zu einer Behörde mit 70 Leuten Stammpersonal und 22 in der Datenerfassung in Wunsiedel und Selb. Und zum 1. März dieses Jahres begann der Aufbau des Datenerfassungs-Zentrums mit sieben Beschäftigten für die Ämter Wunsiedel, Waldsassen, Bayreuth, Kulmbach, Hof und Weiden, wie Chefin Edith Löw-Eger im Gespräch mit der Frankenpost erläuterte. In der zweiten Stufe folgte zum 1. Juni mit weiteren 17 Beschäftigten die Zuständigkeit für Kronach, Coburg, Lichtenfels, Bamberg, Forchheim, Erlangen, Hersbruck, Amberg und Schwandorf. Schrittweise sollen laut Löw-Eger in der Zukunft insgesamt 70 Kräfte für halb Bayern zuständig sein.

"Unser Staatswesen funktioniert", betont die Leiterin des Finanzamts. "Denn ohne Steuern gäbe es weder Schulen, noch Kindergärten, Altenheime oder andere soziale Einrichtungen", gibt sie zu bedenken.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung "Vom königlich bayerischen Rentamt zum Datenerfassungs-Zentrum des Finanzamts Wunsiedel" wird am 29. September um 18.30 Uhr offiziell in der Kundenhalle der Wunsiedler Sparkasse eröffnet. Landrat a. D. Dr. Peter Seißer unternimmt in einem Vortrag einen Ausflug in die Wunsiedler Stadtgeschichte. Die Ausstellung über 200 Jahre Finanzverwaltung in Wunsiedel ist bis zum 20. Oktober montags bis freitags von 8.30 bis 12.30, montags bis mittwochs und freitags zudem von 14 bis 16.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Unter anderem sind Leihgaben aus dem Wunsiedler Stadtarchiv und dem Fichtelgebirgsmuseum zu sehen.

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