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22.09.2006 - Mittelbayerische Zeitung
Kooperation gegen Steuer-Betrüger
Ungarn hilft im Kampf gegen "Karussellgeschäfte"
Ungarische Finanzverwalter besuchten diese Woche für zwei Tage das Finanzamt Regensburg. Ziel des Erfahrungsaustauschs: Die Finanzverwalter wollen grenzüberschreitend den Umsatzsteuerbetrug bekämpfen.
die Besucher aus Ungarn, Vertreter des Finanzamts Regensburg und Experten des Bayerischen Landesamts für Steuern diskutierten in Regensburg gemeinsam über Wege, Steuerbetrügern einen Riegel vorzuschieben. Schwerpunkt der Gespräche war der Umsatzsteuerbetrug durch "Karussellgeschäfte". Der Begriff benennt eine Form des Vorsteuerbetrugs bei grenzüberschreitenden Umsätzen, der in Europa jedes Jahr enormen finanziellen Schaden anrichtet.
In den letzten Jahren ist in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine Reihe von spektakulären Betrugsfällen bekannt geworden, in denen durch so genannte Karussellgeschäfte Millionenbeträge hinterzogen wurden.
70 Milliarden Euro Ausfall
Der Europäische Rechnungshof hat die Einnahmeausfälle, die durch den so genannten "Vorsteuerabzugsbetrug" entstehen, europaweit auf 70 Milliarden Euro jährlich beziffert. Davon entfallen nach Schätzungen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung allein fünf Milliarden auf Umsatzsteuerausfälle durch so genannte Karussellgeschäfte.
Vizepräsident Herbert Scheidel vom Bayerischen Landesamt für Steuern und der Leiter des Finanzamts Regensburg, Peter Stumpf, begrüßten die Mitglieder der ungarischen Delegation, darunter Gabor Mamuzsics, Erika Szabó Plóz und Maria Szalay Ostorhazi, die für zwei Tage nach Regensburg gekommen war, und wünschten dem Erfahrungsaustausch viel Erfolg.
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