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Kunst im Finanzamt
Pfaffenhofener Kurier vom 06./07.09.2014
Pennello lässt das Finanzamt strahlen
Gerolsbach/ Pfaffenhofen (udp) Etagenkunst gibt es derzeit im Pfaffenhofener Finanzamt zu bestaunen. Auf vier Etagen zeigen Künstler der Gerolsbacher Kunstschule Pennello insgesamt 184 Exponate.
Bunt und freundlich erstrahlen zurzeit die Gänge im
Finanzamt Pfaffenhofen;
hier stellt gerade die Kunstschule Pennello aus - Fotos:
kx
Zu sehen gibt
es Arbeiten in unterschiedlichsten Techniken, Acrylbilder etwa, Kollagen aus
verschiedenen Materialien oder Gouachekunst. Und das von unterschiedlichsten
Leuten: Zwischen sechs und 66 Jahren sind die Pennello-Künstler, die mit ihren
Arbeiten gemeinsam eine vielseitige Ausstellung auf die Beine stellen. So haben
einige der etwas jüngeren Pennello-Künstler beispielsweise Vögel in Vogelkästen
gestaltet. Als spannenden Kontrast dazu gibt es dann auch mal Brachiales: Kunst
mit der Kettensäge, aus Stämmen und Ästen gefertigte Figuren. „Die meisten Werke
stammen aus den Kursen des vergangenen Jahres“, erzählt Pennello-Gründerin
Andrea Koch, die übrigens ebenso wie ihre Kollegin Rita Mester und weitere
Dozenten auch selbst einige Werke zur Ausstellung beisteuert.
Zur
Ausstellungseröffnung hatte sich der Pfaffenhofener Schriftsteller Alexander
Bálly dann grundsätzliche Gedanken gemacht. Kunstschule – das klinge in seinen
Ohren seltsam, sagte Bálly. „Kunst und Schule – das will nicht recht passen.“
Schließlich sei doch Kunst das lustvolle Schaffen, das Ausdrücken und das sich
Verwirklichen. „Kunst ist frei, wild und kreativ.“ Und Schule? Das klinge nach
Stillsitzen, Regeln, Stundenplan, nach Disziplin, Ordnung, Pflicht und Arbeit.
„Schule ist vielleicht nicht langweilig, aber wild ist Schule nicht, ganz im
Gegenteil“, ist Bálly überzeugt. Beim Wort Kunstschule stelle sich also die
Frage: Wie soll das zusammenpassen, die wilde Kunst und die Ordnung der Schule?
Und ganz grundsätzlich: Kann man Kunst lernen?
„Das, was einer ausdrücken
will, ist der Kern der Kunst. Und das kann keine Schule lehren – auch nicht
Penello“, findet Alexander Bálly. Andererseits: Etwas nur ausdrücken wollen
allein, reiche noch nicht. Aufgabe einer Kunstschule sei daher: Den
Kunstschülern helfen, sich besser in der Sprache der Kunst auszudrücken. Und
dass man das tatsächlich lernen kann, das zeige diese Ausstellung.
Etagenkunst ist die 40. Kunstausstellung, zu der der Kunstkreis des
Pfaffenhofener Finanzamtes lädt. Noch bis 29. September ist sie in den Gängen
des Pfaffenhofener Finanzamtes während der Öffnungszeiten (werktags von 7.30 bis
14.30 Uhr, donnerstags bis 17.30 und freitags bis 12.30 Uhr) zu sehen, nach
Rücksprache auch zu anderen Zeiten.
Von Ute de Pascale
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