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Kunst im Finanzamt

Pfaffenhofener Kurier vom 12./13.04.2014

Beitrag zum besseren Verständnis des Menschen

Pfaffenhofen (PK) 14 Künstler stellen noch bis zum 30. Juni ihre Werke im Pfaffenhofener Finanzamt aus. Zur Vernissage am Donnerstagabend zur nunmehr 39. Finanzamts-Ausstellung waren viele Kunstinteressierte gekommen, die nicht nur eine klassische Ausstellungseröffnung, sondern auch eine kleine, unterhaltsame Geschichtsstunde erleben durften.

Vernissage im Pfaffenhofener Finanzamt

Bei der Vernissage im Pfaffenhofener Finanzamt: Thomas Sipos (von links), Hellmuth Inderwies, Helga Krüger, Klara Ludvig, Katalin Bereczki-Kossack, Zoltán Ludvig und Gerd Messmann. Im Hintergrund: Finanzamtschef Josef Lang - Foto: Böhm

Denn der ehemalige Kulturreferent der Stadt Pfaffenhofen, Hellmuth Inderwies, brachte den Zuhörern nicht nur die ausgestellten Werke näher, sondern lieferte auch einen Überblick über die kunstgeschichtliche Entwicklung Ungarns und erinnerte dabei an ein historisches Ereignis: Die Verlobung zwischen König Stephan von Ungarn und der bayerischen Prinzessin Gisela, die den Überlieferungen nach im Kloster Scheyern stattgefunden haben soll. Passend hierzu bot Stefan Daubner, Musiklehrer am Schyren-Gymnasium, zusammen mit der seiner Frau Marie-Therese Auszüge aus dem Musical „Gisela und Stephan“ dar.

Aber natürlich ging es an diesem Abend vor allem um die Kunst und die Künstler, die von der in Mainburg lebenden und in Ungarn geborenen Katalin Bereczki-Kossack für diese Ausstellung gewonnen werden konnten. Josef Lang, der Leiter des Pfaffenhofener Finanzamtes, bedankte sich in seinen Begrüßungsworten außerdem bei Helga Krüger, die dem ganzen Projekt Starthilfe geleistet hatte. Eine langjährige Freundschaft verbindet sie mit Katalin Bereczki-Kossack. Als die Idee einmal geboren war, ungarische Künstler in einer Ausstellung zu vereinen, spielten zwischenmenschliche Beziehungen, die „Künstlerfamilie“, eine große Rolle. „Es ging uns vor allem um Vielfalt“, so Katalin Bereczki-Kossack.

Ein Anspruch, der in jedem Fall erfüllt ist. Eine Vielzahl und Vielfalt an Themen, Techniken und Stilrichtungen hat sich eingefunden, denen gerecht zu werden, wie Helmuth Inderwies in seinen einführenden Worten erklärte, man „eigentlich einige Tage zur Verfügung“ haben müsste. Gewöhnungsbedürftig war dabei gewiss für die deutschen Organisatoren das recht kurzfristige Eintreffen von Kunstwerken und Künstlern – vier der ausstellenden Künstler waren letztlich am Abend der Vernissage anwesend. Dass am Vortag der Ausstellungseröffnung noch geändert und umgeplant wurde und gerade mal ein Bruchteil der Werke an Ort und Stelle war, tat letztlich dem Erfolg der Veranstaltung keinen Abbruch.

Was sich hier zusammengefunden hat, ist wie das Konzentrat zahlreicher Ausstellungen: Der Besucher findet über die verschiedenen Etagen des Finanzamtes verteilt Werke, die nur eines gemeinsam haben; ihre Individualität. Aus einem abstrakten Hintergrund tauchen „wie aus einer geheimnisvollen Welt“ bei György Csuta Figuren auf. Bei András Györfi sehe er, so Inderwies, „gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Expressionismus“, dies vor allem aufgrund der leuchtenden Farben, der Komposition und der Strukturierung. Im Gegensatz dazu stehe jedoch wiederum die „sehr subjektive Thematik“. Die Groteske ist zentrales Thema, wenn ein Schiff durch die Luft fliegt oder Pferde auf Rädern schwimmen. Rätsel mögen dem Betrachter die roten Kugeln geben, die in unterschiedlicher Zahl immer wieder in den Werken dieses Künstlers auftauchen. Der Besucher findet aber auch Häuser, Landschaften mit beeindruckender Detailbetonung, Musiker, Figuren. Es sei, so Inderwies die Verknüpfung von Volkskunsttradition vergangener Epochen mit moderner abstrakter und konstruktivistischer experimenteller Kunst.

Neben Thomas Sipos, der Holzskulpturen ausstellt, und Gerd Messmann war außerdem das Ehepaar Klara und Zoltán Ludvig nach Pfaffenhofen gekommen. Zoltán Ludvig ist Leiter der Kunstakademie Kendlimajor. Klara Ludvig ist, so Inderwies, „am stärksten der Gegenständlichkeit verhaftet“. Die Bilder ihres Mannes abstrahieren zwar in hohen Maße, wiesen aber, so der Redner, „dem Betrachter einen Weg zur Deutung“. Es geht um Materie und Energie, um das Leben in seiner Entfaltung vom Keim bis hin zu einem Organismus.

Es handelt sich um eine Ausstellung von hoher Komplexität, die zahlreiche bedeutende Künstler persönlich oder in Form ihrer Werke nach Pfaffenhofen gebracht hat, die „mit ihrer Kunst einen bedeutenden Beitrag zur Integration und zum besseren Verständnis des Menschen“ leisten.

Die Ausstellung läuft noch bis 30. Juni im Finanzamt Pfaffenhofen, Schirmbeckstraße 5, und kann zu den Öffnungszeiten des Servicecenters besucht werden.

Von Sibylle Böhm

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