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Archiv - Kunst im Finanzamt

04.04.2006 - Pfaffenhofener Kurier

Familientreffen: Dreimal Kreileder-Kunst

Cousin, Vater und Sohn stellen im Finanzamt aus / Stilmix mit Holzschnitten, Kollagen und Porträts

Pfaffenhofen (sie) Die Kunst hat wieder Einzug gehalten im Finanzamt Pfaffenhofen: Zum siebten Mal findet dort eine Kunst statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Pforten der Wahrnehmungen“. Die Familie Kreileder, ein mit dem Kulturleben der Kreisstadt eng verbundener Name, steht im Mittelpunkt der Gemäldeschau. Die Werke von Sohn Alexander, Vater Hermann und dessen Cousin Sepp Kreileder sind zu den gewohnten Öffnungszeiten bis 30. Juni im Servicezentrum zu sehen.

Zu einem Familientreffen gestaltete sich dann auch die Vernissage: Florian Kreileder (Gesang) und Sohn Johannes (Gitarre) gestalteten das musikalische Rahmenprogramm. Nach der musikalischen Einstimmung begrüßte Amtsleiter Josef Lang die zahlreichen Kunstfreunde. Kulturreferent Hellmuth Inderwies eröffnete seine Ansprache mit dem launigen Hinweis auf das Finanzamt „als Pfaffenhofens Kunsttempel“. Er lobte die Initiative der Organisatoren, die einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Region leisten. Darüber hinaus gebe man den Künstlern Heimat und setze sich mit ihrem Schaffen auseinander. In den rund 100 Werken der Kreileders könnten die Betrachter die Sensibilität naher Verwandter aufspüren und ihre Umsetzung in Bildern vergleichen, sagte Inderwies. Den drei Künstlern sei vor allem die humanistische Bildung gemeinsam, die den Menschen als Fundament des Schaffens in den Mittelpunkt stelle.

In seinem Werk widmet sich Hermann Kreileder, langjähriger Rektor des Schulzentrums Niederscheyern, vor allem der grafischen Kunst. Dabei beschränkt er sich auf die Ausdruckskraft von Schwarz und Weiß oder auf dezente Farbgebung. Holzschnitte wie „Fischer von Istanbul“, „Rottaler Pferde“ und „Christus Pantokrator“ strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Mit Drucken und Kollagen stellt er Reiseeindrücke von Istrien, der Türkei und Italien dar. Recht unterschiedliche „Pforten der Wahrnehmung“ präsentiert der Künstler als Versuchsreihe in Linoldruck. Ein Blickfang sind auch seine Naturdrucke „OH Tannenbaum“, in denen das Schadensbild des „Buchdruckers“ (Borkenkäfer) als künstlerisch anmutendem Ornament präsentiert wird.

In Sepp Kreileders Schaffen spielen Farben eine wichtige Rolle. Seine Werke strahlen Kraft, Dynamik und Freude am Leben aus. Wahre Farborgien feiert der freischaffende Künstler und Dozent (Jahrgang 1953) in seinen faszinierenden Labyrinth-Bildern, ebenso in dem Tages- oder Jahreszeiten-Zyklus. „Afrika gelb“ erinnert an einen überdimensionalen Termitenhügel, in dessen Inneren Bewegung herrscht und neues Leben sprießt. In der Bilderreihe „4x stehen sitzen liegen“ zeigt Sepp Kreileder seine eigene Interpretation der Aktdarstellung. Im Gegensatz zur leuchtenden Farbigkeit der Quadrate stehen die Bildinhalte: statisch wirkende, meist nur in Umrissen dargestellte Körper, in deren Haltung und häufig Abwendungen, auch Einsamkeit, vor allem aber innere Spannung ausdrücken.

In Alexander Kreileders Werk bilden abstrakte Themen mit gegenständlichen Bildern einen reizvollen Kontrast. Der junge Künstler aus Pfaffenhofen fesselt den Betrachter mit markanten, nachdenklichen Männerporträts, meist versteckt, die sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick erschließen. Die Schreckensszenarien, die der 38-Jährige in seinem USA-Zyklus auf die Leinwand gebannt hat, zeigen einen kritischen und nachdenklichen Künstler. So stellt er „Mr. Bush“ als Zombiewesen mit bedrohlichen Feldstecher-Augen und weit aufgerissenem Mund dar. Die wild aufgespachtelten Acrylfarben in vielschichtigen Bildern wie „Freiraum“ passen zu einem unruhigen, von Zweifeln getriebenen Menschen. In die Realität führt auch das Werk „4. Metamorphose“, das eine Weltkarte mit arabischem Schriftzug zeigt. Seine Liebe zur Musik hat Alexander Kreileder zu Kompositionen wie „Coltrane“ oder „Blues in C“ inspiriert. In der Collage „Dr. Jekyll & Mrs. Hyde“ zeigt er die Macht der modernen Medien mit all ihren Kontrasten und Absurditäten.

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