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29.10.2013 - Passauer Neue Presse

Beim Finanzamt darf gelacht werden

Behörde begeht das Jubiläum "50 Jahre in der Innstraße 36" in einem Festakt mit viel Selbstironie

Von Julia Ried

Festansprache durch Dr. Roland Jüptner
Vor den rund 200 Gästen des Festakts "50 Jahre Finanzamt Passau in der Innstraße 36", darunter Oberbürgermeister Jürgen Dupper (r.) und Landrat Franz Meyer (2. v. r.) hielt der Präsident des Bayerischen Landesamts für Steuer, Dr. Roland Jüptner, die Festansprache. - Foto: Eckelt

Darf eine Behörde wie das Finanzamt, über das viele Bürger vor allem schimpfen, sich in der Öffentlichkeit selbst feiern? Finanzamtschef Manfred Ziga hat sich diese Frage gestellt vor dem Jubiläum "50 Jahre Finanzamtsgebäude Passau in der Innstraße 36". Er hat sie allerdings mit "Ja" beantwortet. Genauso werden sie vermutlich die meisten der um die 200 Gäste des Festakts, darunter viele Mitarbeiter und Pensionisten, gestern beantwortet haben: Denn in der mehr als zweistündigen Veranstaltung gab es nicht nur viele schöne Worte und Geschenke für die Behörde mit mehr als 300 Mitarbeitern in Stadt und Landkreis, sondern auch viel Selbstironie.

"Die Tür steht offen und der Geldbeutel"

Entgegenkommen für seine Gäste bewies Ziga auch damit, dass er zur Feier nicht in das Gebäude geladen hatte, das gefeiert wurde, sondern in das kirchliche Exerzitien- und Bildungshaus "spectrumKirche" auf Mariahilf; in der Innstraße fehlen Platz für so viele Besucher und Parkplätze, hieß es von Mitarbeitern des Finanzamts. Das Motto von spectrumKirche, "Die Tür steht offen, mehr noch das Herz", wandelte Ziga sogleich ab, indem er in Anspielung auf die Aufgabe seiner Behörde "mehr noch der Geldbeutel" hinzusetzte. Dann aber wurde er ernst, als er einen Grund dafür anführte, das Jubiläum zu begehen: "Die Entwicklungen in den letzten Jahren in einigen Ländern in Europa haben die Bedeutung eines funktionierenden Verwaltungsapparates gezeigt", sagte er.

An diese Worte schloss Ziga Dank an alle an, die zum Funktionieren des Finanzamts Passau beitragen: Die Stadt, vertreten durch Oberbürgermeister Jürgen Dupper, von der der Freistaat 1963 das Gelände an der Innstraße übernahm, den Landkreis mit Landrat und ehemaligem Finanzstaatssekretär Franz Meyer, der sich in letzterer Position für die Erhaltung der Außenstellen in Vilshofen und Bad Griesbach einsetzte. Auch den Politikern aus der Region dankte er für ihre offenen Ohren, aber auch für kritische Diskussionen; zum Festakt gekommen waren aktive und ehemalige Landtagsabgeordnete. Die Repräsentanten von Kirchen, Behörden und Einrichtungen aus der Region, von den Gerichten bis zur AOK, würdigte er mit dem Verweis auf die gute Vernetzung in der Region. Sie trage dazu bei, dass das Finanzamt Passau "Vorbild im Nichtausgeben von Steuergeldern sei". Auch die Steuerzahler vergaß er nicht in seinen Dankesworten. Für sie das Wort hatten Rolf Baron von Hohenau, Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern und Markus Zwicklbauer von der Steuerberaterkammer München – der Steuerberater aus Fürstenzell wurde als "Steuerrebell" bekannt, weil er seine Steuern aus Protest gegen die Griechenland-Hilfe zeitweise dem Finanzamt vorenthielt.

Im Mittelpunkt der Feier stehe nicht das Gebäude, sondern die Mitarbeiter, betonte Ziga abschließend. Personalratsvorsitzender Michael Veit revanchierte sich mit den Worten: "Es ist zwar nicht das schönste Haus, in dem wir arbeiten, aber es ist schön, hier zu arbeiten." Tatsächlich dürfte es wohl nicht ganz so lustig sein, wie in dem kurzen Film eines Ehemaligen, der zwischen Zigas Begrüßung und den Grußworten gezeigt wurde: In der Finanzamt-Parodie lassen es sich die Mitarbeiter auf Kosten eines Bürgers gut gehen.

Dass dieses Bild nicht der Realität entspricht, wurde in so mancher Rede betont. OB Dupper wünschte sich gar mehr Finanzbeamte in der Stadt. Offenbar ist sein Wunsch keine Utopie; zumindest sagte der Leiter des Bayerischen Landesamts für Steuern, Dr. Roland Jüptner, es liege durchaus ein "Konzept in der Schublade".

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