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26.07.2013 - Passauer Neue Presse

Finanzamt vernichtet Flut-Akten

Durchnässte Kassen-Unterlagen im Archiv waren entbehrlich

Wie im Rathaus sind auch im Finanzamt Akten vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden. Während die Stadt die Unterlagen mit aufwändiger Gefriertrocknung durch eine Spezialfirma wiederherstellen ließ, wurde im Finanzamt eine andere Entscheidung getroffen: Die nassen Akten wurden kurzerhand vernichtet. Sie waren laut Behördenchef Manfred Ziga verzichtbar.

"Der Verlust ist nicht schlimm", so Ziga. Denn wer hofft, seine aktuelle Steuerlast werde dank vernichteter Akten in Vergessenheit geraten, wird enttäuscht: "Bei uns ist ohnehin alles elektronisch gespeichert, zudem handelte es sich nicht um aktuelle sondern einen Teil der älteren Kassen-Unterlagen. Die hatten wir nur mehr zu internen Revisionszwecken aufgehoben". berichtet der Leiter des Finanzamts. Diese Akten lagerten im Keller, die aktuellen dagegen befinden sich in den oberen Stockwerken.

Tatsächlich überlegte auch die Finanzbehörde, die Unterlagen durch Gefriertrocknung zu retten. "Wir hatten bereits ein Angebot vorliegen. Aber es wäre teuer geworden und musste letztendlich nicht sein", sagt Manfred Ziga. Die Entscheidung zur Vernichtung fiel auch aus einem weiteren Grund. Die Akten hätten daraufhin untersucht werden müssen, ob sie infolge der Durchtränkung mit dem Inn-Hochwasser gesundheitsschädigend wirken, etwa durch Bakterien.

Bei den untergegangenen Schriftstücken handelte es sich um etwa ein Fünftel der Kassen-Unterlagen. Die Flut kam hier nur einer Aktenvernichtung zuvor, die nächstes Jahr sowieso angestanden wäre. Denn dann gibt das Finanzamt Passau die Kasse samt zugehörigen Unterlagen an die neue Zentralkasse in Zwiesel ab. - sdr

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