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Pressespiegel

11.01.2006 - Allgäuer Zeitung

Wahrscheinlich größte Rechenanlage ihrer Art

Finanzamt Kaufbeuren zeigt Abakus im neuen Servicezentrum

Von Markus Frobenius

Kaufbeuren Wenn am Mittwoch die Pforten des neuen Servicezentrums im Finanzamt geöffnet werden, fällt der Blick des Besuchers unweigerlich auf die Galerie: Die hat nämlich ein originelles Geländer und zwar in Form eines Abakus. „Dieser ist das Ergebnis einer Ausschreibung und wahrscheinlich die weltgrößte Abakus-Rechenanlage", erklärt Amtsleiter Bernd Schächtele. „Damit wurden Kunst und Funktionalität verbunden", fügt Geschäftsführer Wolfgang Demel an.
Seit einigen Jahren wird das Finanzamt Kaufbeuren saniert. Außerdem bekam es einen Neubau, parallel zum Altbau. Die beiden Gebäude sind durch einen Trakt verbunden, in dem am Mittwochmorgen das neue Servicezentrum geöffnet werden soll. Für staatliche Neubauten gelte, dass sie „Kunst am Bau" aufweisen sollen. Deshalb gab es auch eine Ausschreibung für das Kaufbeurer Finanzamt. Die Jury bestand aus Sachverständigen aus Kunst und Verwaltung - und auch Schächtele saß im Gremium, in dem unter anderem der Abakus des Anton Würth aus Berlin vorgestellt wurde. Die Jury stimmte für dessen Werk und auch „ich war dafür", sagt Schächtele. Zwar war es „schwierig eine ausführende Firma zu finden, doch der Künstler hat die Arbeit begleitet", erzählt er.
„Die Gestaltung hat systematische Abfolge und Klarheit", so Würth. Das Holzgerüst mit den Querstreben aus Edelstahl, auf denen die farbigen Buchenholzkugeln aufgereiht sind, ist 22,60 Meter lang. Es zieht sich über das Servicezentrum hin und verbindet den alten mit dem neuen Trakt. Der Abakus stellt abwechselnd russische und chinesische Typen von Abaki dar. Die niederen purpur-grünen Abaki gleichen den russischen stschoty und die hohen gelben den chinesischen suan pan (siehe Wortweiser). Dadurch sei die „Komposition überschaubar und inhaltlich nachvollziehbar", so Würth. Zugleich verweist er auf die „Dualität des Werkes": Das Finanzamt stehe für Wägen, Zählen oder Rechnen, was der Abakus treffend ausdrücke. Zudem sei die Rechenmaschine auch praktisch nutzbar. In dem sie im Obergeschoss als Geländer Halt gebe und in dem mit ihr gerechnet werden kann, wie Schächtele zumindest bei den Grundrechenarten demonstriert. „Es erfüllt eine Funktion und besitzt somit eine inhaltliche Qualität", meint Würth.

Auch für Kinder interessant
Kinder könnten daran spielen oder Mitarbeiter rechnen. „An dem Abakus können sich Mathematik-Leistungskurse ausprobieren", schlägt Demel vor. Die Finanzamt-Mitarbeiter sollten allerdings bei ihren herkömmlichen Rechenmaschinen bleiben. Wenngleich jedem Sachgebietsleiter eine Facharbeit über Abaki ausgehändigt werde, damit sie zumindest eine minimale Kenntnis bekämen und Besuchern das Abakus-Prinzip erläutern könnten, so der Geschäftsführer. Ab Mittwoch ist der Abakus im neuen Servicezentrum zu besichtigen. Des Abends soll die Rechenmaschine ausreichend beleuchtet werden, damit sie auch von außen gesehen werden kann, erläutert Schächtele. Der Abakus sei wahrscheinlich die größte benutzbare Rechenanlage dieser Art, glaubt Demel. Auf jeden Fall sei „Kaufbeuren um eine Attraktion reicher", so Demel.

WORTWEISER

Abakus
Der Begriff Abakus leitet sich vermutlich vom phönizischen „abak" ab: „Auf die Fläche gestreuter Sand zum Schreiben." Der Rechenschieber soll seit Jahrtausenden im Gebrauch sein: In seiner ursprünglichen Form stammt er wohl aus Madagaskar, wo Soldaten mit Kieselsteinen in Einer-, Zehner- und HunderterSchritten abgezählt wurden: Danach wurden Abaki im Römischen Reich, in China oder Japan und seit den Kreuzzügen auch in Europa gebraucht, obwohl sich die Kirche gegen das „Teufelszeug" aus dem arabischen Raum wandte. Das chinesische Rechenbrett („suan pan") oder das russische Kugelbrett („stschoty") setzten sich dort aber durch und noch heute findet der Abakus Verwendung vor allem im asiatischen Großraum. In einem Holzrahmen sind senkrechte oder waagerechte "Stäbe, auf denen verschiebbare Holzkugel. aufgereiht sind. Dabei ist der Abakus weder simpler Rechenschieber oder Kinderspielzeug. Vielmehr können damit die vier Grundrechenarten gerechnet oder Quadratwurzeln gezogen werden. Einer Studie zu Folge schnitten japanische Schüler, die mit Abaki rechneten, wesentlich besser in Mathematik ab, als gleichaltrige amerikanische Schüler.

 

Abaki

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