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Finanzamt Grafenau
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Geschichte
Das Finanzamt Grafenau besteht
rechtlich erst seit 1.7.1973.
An diesem Tag wurden die beiden ehemaligen Finanzämter Schönberg und
Freyung in Grafenau zusammengelegt. Mit dieser Vereinigung folgte die
Finanzverwaltung der Inneren Verwaltung, die die beide früheren
Landkreise Grafenau (Amtsbezirk Schönberg) und Wolfstein (Amtsbezirk
Freyung) am 1.7.1972 zum Landkreis Freyung - Grafenau zusammengeschlossen
hatte. Das Finanzamt Grafenau war das einzige Finanzamt, das im Zuge der
Gebietsreform neu gebildet wurde.
Die Verbindung gerade dieser
beiden Gebiete zu einem neuen Landkreis war historisch nicht
vorgezeichnet, denn bis zur Säkularisation gehörte das Wolfsteiner Land,
das "Abteiland", den Fürstbischöfen von Passau, wogegen
Grafenau von jeher wittelsbachisch war.
Im Großen und Ganzen fühlt sich die Gesamtbevölkerung des neuen
Landkreises heute als Einheit.
An sich hätte die Verlegung des
Finanzamts Schönberg nach Grafenau schon wesentlich früher erfolgen
sollen, nämlich schon zu Zeiten, als die Finanzämter noch Rentämter
hießen.
Schönberg gehörte seit etwa dem 12. Jahrhundert zum Amte Bärnstein. Auf
der Feste Bärnstein hatten die Halser wie die Leuchtenberger und
Ortenburger Burggrafen bzw. Pfleger, die u.a. auch von ihren Untertanen
die herkömmlichen Zinsen und Gülten, wie auch die Leistung von Scharwerk
usw. einzufordern hatten.
Die bayerischen Herzöge und späteren Churfürsten hatten auf dem
Bärnstein Pfleger, die zugleich den Titel "Hauptmann vor dem
Walde" führten, bei Vakanz des Pflegerpostens und nach seiner
Einziehung 1737 Pflegsverwalter oder Pflegskommissäre.
Der Pfleger war in erster Linie der oberste Verwaltungsbeamte des Bezirks,
in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Justizbeamter war er Landrichter,
als Finanzbeamter sogenannter "Kastner", daneben auch noch
Mautner und Forstbeamter. Zu seiner Unterstützung hatte er Schreiber,
Amtsleute, Boten, Förster und Grenzgeher. Bereits 1799 wurde die Pflege
Bärnstein aufgelöst und vorläufig in ein Landgericht umgewandelt. Durch
allerhöchstes Rescript vom 13.9.1799 wurde die Generallandesdirektion
angewiesen, den Sitz des ehemaligen Landgerichts Bärnstein, "jetzt
Schönberg", nach Grafenau zu verlegen. Durch allerhöchstes Rescript
vom 17.8.1803 wurde das Landgericht (für Verwaltungs- und
Justizangelegenheiten) und das Rentamt endgültig organisiert und dabei
bestimmt, dass das Landgericht seinen künftigen Sitz in Schönberg, das
Rentamt aber seinen in Grafenau haben solle. Da die damaligen Landrichter
aber nicht auf den Genuss der Pfleggründe in Bärnstein verzichten
wollten, blieb alles beim Alten, der Sitz des Landgerichts war noch 1810
in Bärnstein und es zeichnete demgemäss als "Landgericht Schönberg
in Bärnstein". Ebenso ließ sich der Rentbeamte von Geißler
entgegen seinen Weisungen statt in Grafenau in Schönberg nieder und das
Rentamt zeichnet daher "Rentamt Grafenau in Schönberg". So
wäre es wohl auch noch länger geblieben, wenn nicht am 4.7.1810 ein Teil
des Marktes Schönberg und mit ihm die bisherige Mietwohnung des
Rentbeamten in Asche gelegt worden wäre. Die Stadtverwaltung Grafenau
ergriff alsbald diese Gelegenheit und wandte sich mit einer Eingabe vom
29.7.1810 an die höchste Stelle mit dem Vorschlag, dass der Rentbeamte in
der bisherigen Landgerichtswohnung in Bärnstein untergebracht werden und
das weitläufige Pfarrhofgebäude in Grafenau als Landgericht umgebaut
werden solle. Dieser Vorschlag wurde auch in die Tat umgesetzt. Bereits
1811 wurde das Landgericht nach Grafenau verlegt, während das Rentamt
endgültig nach Schönberg kam. Bis 1859 ist es aber noch als
"Rentamt Grafenau in Schönberg", seit 1879 als "Kgl.
Bayer. Rentamt Schönberg" bezeichnet, und erst seit Errichtung der
Reichsfinanzverwaltung im Jahre 1919 wurde es Finanzamt Schönberg
genannt. So wurde im Jahr 1974 letztlich vollzogen, was bereits 1799
geschehen sollte.
Das ebenfalls im Jahre 1974 aufgelöste Finanzamt Freyung ist aus dem bis zum Jahr 1805 in Wolfstein bestehenden Pfleggericht hervorgegangen, das in seiner Funktion das Bezirksamt, das Finanzamt und das Amtsgericht umfasste. Im Jahre 1805 wurden dann die Fürstenämter dem Königreich Bayern zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der finanzamtliche Teil zunächst im Schloss Wolfstein untergebracht. Im Jahre 1907 wurde von italienischen Handwerkern ein eigenes Finanzamtsgebäude errichtet, in dem das Finanzamt bis zu seiner Auflösung blieb.
Als Amtsgebäude für das neu geschaffene Finanzamt Grafenau wurde das ehemalige Landratsamt in Grafenau für 1 Mio. DM erworben und mit einem Kostenaufwand von einer weiteren Mio. DM umgebaut. Das freigewordene Dienstgebäude in Freyung wurde der Justizverwaltung übergeben, das ehemalige Dienstgebäude in Schönberg ist der dortigen Marktgemeinde als Rathaus überlassen worden.
Der Amtsbezirk liegt im nordöstlichen Niederbayern, im "Bayerischen Wald". Seine Nordostgrenze deckt sich auf 67 km mit der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik und Österreich. Die Wirtschaftsstruktur des Gebietes wird außer von den natürlichen Gegebenheiten - dem Mittelgebirgscharakter, der Bodenbeschaffenheit, dem Waldreichtum, dem je nach der Höhenlage teils milden, teils rauen Klima - ganz wesentlich von den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, nämlich der Grenznähe, der Marktferne und dem Fehlen ausreichender öffentlicher Verkehrsverbindungen bestimmt. Haupterwerbszweig sind die Land- und Forstwirtschaft, die Holz- und Glasindustrie, Bau- und Baunebenbetriebe, Textilwerke und in zunehmendem Maße Betriebe der Elektronikindustrie. Die Errichtung des "Nationalparks Bayerischer Wald" Anfang der 70er Jahre brachte auch dem Fremdenverkehr einen kräftigen Schub.
Dennoch wird sich an dem Zustand nichts ändern, dass etwa 2.500 bis 3.000 hier wohnhafte Arbeitskräfte (auch Angehörige der Finanzverwaltung) als "Pendler" ihrem Beruf in den wirtschaftlichen Ballungsräumen im Süden und Westen Bayerns nachgehen müssen.
Amtsleiter
Amtsleiter des Finanzamts Grafenau (ab 01.07.1973)
ORR Schrempf: 1968 (FA Freyung) -1973
RD Alfred Straub: 1974 - 1980
RD Gerhard Michel: 1980 - 1987
RD Curt Hildebrandt von Einsiedel: 1987 - 1994
RD Christian Meister: 1994 - 2000
RDin Elisabeth Fett: 2001 - 2008
RDin Elisabeth Karlstetter: 2009 - 2012
RDin Brigitte Behammer: 2013 - 2021
RD Sebastian Schmitt: seit 2022
Amtsleiter bzw. Leiter der Abwicklungsstelle des Finanzamts Schönberg seit Kriegsende
RR Brandes
RR Schlager
RR Straub
Amtsleiter bzw. Leiter der Abwicklungsstelle des Finanzamts Freyung seit Kriegsende
RR Kulzer
RR Stöhr
RR Rothhammer
ORR Meisel
ORR Schrempf
Quellen: Archiv Alfred Straub
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