Stichwort- und Ansprechpartnersuche

Zusatzinfos am rechten Rand

Kontaktdaten

Dienstgebäude

Finanzamt Grafenau
Friedhofstraße 1
94481 Grafenau

Stadtplan und Parkmöglichkeiten

Zeiten, in denen Sie uns telefonisch am besten erreichen

  • Montag - Freitag:
    8.00 - 12.00 Uhr

Öffnungszeiten des Servicezentrums

  • Montag bis Mittwoch:
    7.30 - 12.00 Uhr
  • Donnerstag:
    7.30 - 14.30 Uhr
  • Freitag:
    7.30 - 12.00 Uhr

Kontaktmöglichkeiten


ELSTER: Ihr Online-Finanzamt

Elster Logo


BayernPortal

Logo BayernPortal

Hauptinhaltsbereich

Geschichte

Das Finanzamt Grafenau besteht rechtlich erst seit 1.7.1973.
An diesem Tag wurden die beiden ehemaligen Finanzämter Schönberg und Freyung in Grafenau zusammengelegt. Mit dieser Vereinigung folgte die Finanzverwaltung der Inneren Verwaltung, die die beide früheren Landkreise Grafenau (Amtsbezirk Schönberg) und Wolfstein (Amtsbezirk Freyung) am 1.7.1972 zum Landkreis Freyung - Grafenau zusammengeschlossen hatte. Das Finanzamt Grafenau war das einzige Finanzamt, das im Zuge der Gebietsreform neu gebildet wurde.

Die Verbindung gerade dieser beiden Gebiete zu einem neuen Landkreis war historisch nicht vorgezeichnet, denn bis zur Säkularisation gehörte das Wolfsteiner Land, das "Abteiland", den Fürstbischöfen von Passau, wogegen Grafenau von jeher wittelsbachisch war.
Im Großen und Ganzen fühlt sich die Gesamtbevölkerung des neuen Landkreises heute als Einheit.

An sich hätte die Verlegung des Finanzamts Schönberg nach Grafenau schon wesentlich früher erfolgen sollen, nämlich schon zu Zeiten, als die Finanzämter noch Rentämter hießen.
Schönberg gehörte seit etwa dem 12. Jahrhundert zum Amte Bärnstein. Auf der Feste Bärnstein hatten die Halser wie die Leuchtenberger und Ortenburger Burggrafen bzw. Pfleger, die u.a. auch von ihren Untertanen die herkömmlichen Zinsen und Gülten, wie auch die Leistung von Scharwerk usw. einzufordern hatten.
Die bayerischen Herzöge und späteren Churfürsten hatten auf dem Bärnstein Pfleger, die zugleich den Titel "Hauptmann vor dem Walde" führten, bei Vakanz des Pflegerpostens und nach seiner Einziehung 1737 Pflegsverwalter oder Pflegskommissäre.
Der Pfleger war in erster Linie der oberste Verwaltungsbeamte des Bezirks, in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Justizbeamter war er Landrichter, als Finanzbeamter sogenannter "Kastner", daneben auch noch Mautner und Forstbeamter. Zu seiner Unterstützung hatte er Schreiber, Amtsleute, Boten, Förster und Grenzgeher. Bereits 1799 wurde die Pflege Bärnstein aufgelöst und vorläufig in ein Landgericht umgewandelt. Durch allerhöchstes Rescript vom 13.9.1799 wurde die Generallandesdirektion angewiesen, den Sitz des ehemaligen Landgerichts Bärnstein, "jetzt Schönberg", nach Grafenau zu verlegen. Durch allerhöchstes Rescript vom 17.8.1803 wurde das Landgericht (für Verwaltungs- und Justizangelegenheiten) und das Rentamt endgültig organisiert und dabei bestimmt, dass das Landgericht seinen künftigen Sitz in Schönberg, das Rentamt aber seinen in Grafenau haben solle. Da die damaligen Landrichter aber nicht auf den Genuss der Pfleggründe in Bärnstein verzichten wollten, blieb alles beim Alten, der Sitz des Landgerichts war noch 1810 in Bärnstein und es zeichnete demgemäss als "Landgericht Schönberg in Bärnstein". Ebenso ließ sich der Rentbeamte von Geißler entgegen seinen Weisungen statt in Grafenau in Schönberg nieder und das Rentamt zeichnet daher "Rentamt Grafenau in Schönberg". So wäre es wohl auch noch länger geblieben, wenn nicht am 4.7.1810 ein Teil des Marktes Schönberg und mit ihm die bisherige Mietwohnung des Rentbeamten in Asche gelegt worden wäre. Die Stadtverwaltung Grafenau ergriff alsbald diese Gelegenheit und wandte sich mit einer Eingabe vom 29.7.1810 an die höchste Stelle mit dem Vorschlag, dass der Rentbeamte in der bisherigen Landgerichtswohnung in Bärnstein untergebracht werden und das weitläufige Pfarrhofgebäude in Grafenau als Landgericht umgebaut werden solle. Dieser Vorschlag wurde auch in die Tat umgesetzt. Bereits 1811 wurde das Landgericht nach Grafenau verlegt, während das Rentamt endgültig nach Schönberg kam. Bis 1859 ist es aber noch als "Rentamt Grafenau in Schönberg", seit 1879 als "Kgl. Bayer. Rentamt Schönberg" bezeichnet, und erst seit Errichtung der Reichsfinanzverwaltung im Jahre 1919 wurde es Finanzamt Schönberg genannt. So wurde im Jahr 1974 letztlich vollzogen, was bereits 1799 geschehen sollte.

Das ebenfalls im Jahre 1974 aufgelöste Finanzamt Freyung ist aus dem bis zum Jahr 1805 in Wolfstein bestehenden Pfleggericht hervorgegangen, das in seiner Funktion das Bezirksamt, das Finanzamt und das Amtsgericht umfasste. Im Jahre 1805 wurden dann die Fürstenämter dem Königreich Bayern zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der finanzamtliche Teil zunächst im Schloss Wolfstein untergebracht. Im Jahre 1907 wurde von italienischen Handwerkern ein eigenes Finanzamtsgebäude errichtet, in dem das Finanzamt bis zu seiner Auflösung blieb.

Als Amtsgebäude für das neu geschaffene Finanzamt Grafenau wurde das ehemalige Landratsamt in Grafenau für 1 Mio. DM erworben und mit einem Kostenaufwand von einer weiteren Mio. DM umgebaut. Das freigewordene Dienstgebäude in Freyung wurde der Justizverwaltung übergeben, das ehemalige Dienstgebäude in Schönberg ist der dortigen Marktgemeinde als Rathaus überlassen worden.

Der Amtsbezirk liegt im nordöstlichen Niederbayern, im "Bayerischen Wald". Seine Nordostgrenze deckt sich auf 67 km mit der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik und Österreich. Die Wirtschaftsstruktur des Gebietes wird außer von den natürlichen Gegebenheiten - dem Mittelgebirgscharakter, der Bodenbeschaffenheit, dem Waldreichtum, dem je nach der Höhenlage teils milden, teils rauen Klima - ganz wesentlich von den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, nämlich der Grenznähe, der Marktferne und dem Fehlen ausreichender öffentlicher Verkehrsverbindungen bestimmt. Haupterwerbszweig sind die Land- und Forstwirtschaft, die Holz- und Glasindustrie, Bau- und Baunebenbetriebe, Textilwerke und in zunehmendem Maße Betriebe der Elektronikindustrie. Die Errichtung des "Nationalparks Bayerischer Wald" Anfang der 70er Jahre brachte auch dem Fremdenverkehr einen kräftigen Schub.

Dennoch wird sich an dem Zustand nichts ändern, dass etwa 2.500 bis 3.000 hier wohnhafte Arbeitskräfte (auch Angehörige der Finanzverwaltung) als "Pendler" ihrem Beruf in den wirtschaftlichen Ballungsräumen im Süden und Westen Bayerns nachgehen müssen.

Amtsleiter

Amtsleiter des Finanzamts Grafenau (ab 01.07.1973)

ORR Schrempf: 1968 (FA Freyung) -1973
RD Alfred Straub: 1974 - 1980
RD Gerhard Michel: 1980 - 1987
RD Curt Hildebrandt von Einsiedel: 1987 - 1994
RD Christian Meister: 1994 - 2000
RDin Elisabeth Fett: 2001 - 2008
RDin Elisabeth Karlstetter: 2009 - 2012
RDin Brigitte Behammer: 2013 - 2021
RD Sebastian Schmitt: seit 2022

Amtsleiter bzw. Leiter der Abwicklungsstelle des Finanzamts Schönberg seit Kriegsende

RR Brandes
RR Schlager
RR Straub

Amtsleiter bzw. Leiter der Abwicklungsstelle des Finanzamts Freyung seit Kriegsende

RR Kulzer
RR Stöhr
RR Rothhammer
ORR Meisel
ORR Schrempf

Quellen: Archiv Alfred Straub

Zu den Zusatzinfos am rechten Rand