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Finanzamt Eggenfelden
Pfarrkirchener Straße 71
84307 Eggenfelden

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Geschichte des Finanzamts Eggenfelden

Nachdem die Wittelsbacher als Herzöge in Bayern zunächst in Pfarrkirchen ein Viztumamt und ein Gericht eingeführt hatten, wurde dieser Bezirk im Jahr 1440 in die Landgerichtsbarkeiten Pfarrkirchen und Eggenfelden aufgeteilt.

Damit entstand in Eggenfelden neben einem Maut- und Kastenamt auch eine Gerichtsschreiberei. Dienstsitz war zum einen das Landgerichtsgebäude an der Pfarrkirchner Straße (1964 abgebrochen), zum anderen befand sich der Sitz des Gerichtsschreibers „am Platz“. Dieses Gebäude wurde 1738 nach dem Konkurs eines Gerichtsschreibers Staatsbesitz.

Im Rahmen der Neuorganisation der Behörden durch Montgelas entstand durch das Edikt vom 24.03.1802 auch in Eggenfelden ein Rentamt. Die Gerichtsschreibereien und Kastenämter wurden aufgelöst. Am 14.07.1803 wurde Georg Friedrich Ellerstorfer zum Leiter des neuen Amts mit dem Titel Rentamtmann ernannt.

Als Amtssitz wurde der Sitz der Gerichtsschreiberei am Marktplatz (Stadtplatz 10 ) verwendet. Dieses Haus brannte, nachdem es 1861 einem Blitzeinschlag unbeschadet überstanden hatte, 1865 nach einem Fettbrand in einer benachbarten Seifensiederei komplett ab, wurde aber wieder aufgebaut.

Aufgabe der Rentämter waren Berechnung und Einnahme der Gefälle (Abgaben und Gebühren) und Unterhaltsversorgung der Beamten.

Ab 1806 wurden bayernweit Kataster als Steuerbücher angelegt und bei den Rentämtern aufbewahrt. Erst nach Einführung des BGB zum 01.01.1900 wurde diese Aufgabe auf die bei den Amtsgerichten angesiedelten Grundbuchämter verlagert.

Um 1900 bestand die Haupttätigkeit eines Rentamts in der Einnahme der Grund- und Haussteuer, der Bodenzinse, der Holzgelder, der Erbschafts- und anderer Gebühren.

Im Amt gab es neben einem Vorstand Angestellte, Boten und Rentamtsdiener. Zunächst waren nur die Vorstände Beamte, seit einer Reform im Jahr 1903 auch die Finanzassistenten und Rentamtsdiener.

Nachdem im Jahr 1911 die Einkommenssteuer eingeführt wurde, wurde das Gebäude am Stadtplatz zu klein und ein neues Gebäude wurde geplant.

Errichtet wurde dies in der Pfarrkirchnerstraße, Fertigstellung war am im November 1912, mit der Bauausführung war der Maurermeister Franz Xaver Kellhuber betraut. Der Baustil wurde als „reduzierter Barock-Jugendstil“ bezeichnet. Alle waren sehr angetan vom stattlichen Gebäude, nur wurde bald eine moderne Zentralheizung vermisst, man heizte mit Kohle in Einzelöfen, eine staubige Angelegenheit.

Der Umzug erfolgte mit Pferdefuhrwerken, die Möbel wurden vom alten Amt mitgenommen. Aber es gab 1913 bereits zehn Fernsprecher.

Am 26.09.1919 wurde nach Einführung der Reichsfinanzverwaltung die bayerische Finanzhoheit vom Reich (Weimarer Republik) übernommen, da die gewaltigen Reparationszahlungen nur durch das ganze Reich gemeinsam zu stemmen waren. Für Bayern entfielen damit wichtige Einnahmequellen, nicht nur die Biersteuer, sondern auch Einkommens-, Körperschafts- und Kapital-Verkehrssteuer.

So wurde das bisherige Wappenschild über dem Eingang „K. Rentamt“ durch ein Schild mit dem Reichsadler und der Aufschrift „Finanzamt“ ersetzt.

Die Inflation von 1922/1923 brachte eine ungeheure Mehrbelastung, da wegen des schnellen Werteverfalls dauernd umgerechnet werden musste und die Zahlen in Billionen-Beträge empor schnellten. Genau wie die Banken musste auch das Finanzamt Aushilfskräfte beschäftigen.

1927 verfügte das Amt über Schreibmaschinen, eine elektrische Additions/Subtraktionsmaschine, eine Rechenmaschine mit Handkurbel und eine Vervielfältigungsmaschine.

Seit 1933 wurde Druck auf die Finanzbeamten ausgeübt, der NSDAP beizutreten, um zunächst Aussicht auf eine höhere Stellung und später überhaupt Beschäftigung zu haben.

Zum 01.10.1943 gab es 19 Beamte und 12 Angestellte, darunter auch weibliche Angestellte, und zwei Bodenschätzer. Hiervon mussten einige in den Kriegseinsatz, das Finanzamt hatte zum Kriegsende vier Gefallene zu beklagen.

Ab August 1945 wurde das Finanzamt zum Sitz der amerikanischen Militärregierung und diverser anderer amerikanischer Einrichtungen wie z.B. einer Bücherei.

Sechs Beamte und Angestellte, die vor dem 1.1.1937 der NSDAP beigetreten waren, wurden zunächst entlassen, dann entnazifiziert/bzw. entlastet und wieder eingestellt.

Am 22.01.1947 wurden alle Beamten und Angestellten auf die neue Bayerische Verfassung und Regierung vereidigt.

Erst 1950 räumte die amerikanische Besatzungsmacht mit seinen diversen Dienststellen nach langwierigen Verhandlungen das Amtsgebäude.

Danach wurde im Erdgeschoss erstmals eine Zentralheizung eingebaut. Erst im Jahr 1966 wurden die übrigen Ofenheizungen durch eine moderne Zentralheizung ersetzt. 1970 wurde die Holztreppe aus Brandschutzgründen durch eine Steintreppe ersetzt und das Dach erstmals neu gedeckt.

1973 zog das Finanzamt im Rahmen der Gebietsreform in das nebenliegende ehemalige Landratsamtsgebäude (kurz nach dem Finanzamt als Bezirksamt errichtet) samt nur 10 Jahre altem Neubau um. Die bisherigen Finanzämter Pfarrkirchen und Simbach wurden dem Finanzamt Eggenfelden zugeordnet. Das Finanzamt Pfarrkirchen wurde am 01.10.1973 aufgelöst, in Simbach wurde bis zum 01.01.1977 noch eine Außenstelle betrieben.

1992 wurde eine der drei südbayerischen zentralen Erbschaftsteuerstellen an das Finanzamt Eggenfelden verlagert, hierfür wurde das ehemalige Finanzamtsgebäude wieder bezogen.

Im Jahr 2001 wurde das neugebaute barrierefreie Servicezentrum direkt an der Pfarrkirchner Straße eröffnet.

2015 wurde eine der beiden niederbayerischen Zentralkassen beim Finanzamt Eggenfelden angesiedelt, hierfür reichte der Platz in den beiden Amtsgebäuden leider nicht mehr, es mussten Räume im Rolle-Park angemietet werden.

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